„Auf der Versammlungsstätte ihrer Vorfahren, dem Upstalsboom, errichtet von den Ständen Ostfrieslands im Jahre 1833.“

(1894)

„Dies sind die Überküren aller Friesen. Erstens, dass sie einmal im Jahre am Dienstag in der Pfingstwoche zu Upstalsbom zusammenkämen und dass man dort alle Rechte bespräche, die die Friesen halten sollten. Wenn irgend jemand ein besseres (Recht) wüsste, sollte man das weniger richtige aufgeben und das bessere befolgen. (Das Emsiger Recht, um 1300)“

 

Im Mittelalter gehörte Ostfriesland dem Bund der 7 freien Seelande an. Dieses garantierte die Freiheit der Friesen, die sich im Gegenzug dazu verpflichteten Deichbau zu betreiben und das eigene Land zu verteidigen. Um Recht zu sprechen und Probleme untereinander zu lösen, trafen sich Vertreter der verschiedenen Landsgemeinden immer am Dienstag nach Pfingsten in der Nähe von Aurich: dem Upstalsboom. Der Upstalsboom ist ein Alter Grabhügel, der sich in einem Gemeinsam als Weide genutzten Areal befand (Upstal). Ein bearbeiteter Stab (Boom) , wurde wahrscheinlich in die Erde gesteckt oder aufgestellt, um diesen Platz als Versammlungsort zu kennzeichnen. Funde zeigen, dass das Gelände schon im 8. Jahrhundert bewirtschaftet wurde. 1216 wurde es erstmals in der Chronik des Klosters Bloemhof erwähnt. Es war zu Pferd und über den Fluss Ehe zu erreichen.

 

Nach dieser Zeit geriet die Geschichte des Geländes für die allgemeine Bevölkerung in Vergessenheit. Das Gelände wurde, bis auf den Hügel, unter verschiedenen Bauern aufgeteilt, die sich immer mehr Land, direkt um den heute bekannten Upstalsboom illegal aneigneten. Die Autoritäten sahen sich gezwungen, diesen Bauern in ihre Schranken zu weisen und ein Denkmal zu erstellen. Dieses wurde 1833 durch die ostfriesische Landschaft, eine Institution, die die Bevölkerung gegenüber den Herrschenden vertrat, erbaut. Anschliessend wurde ein Park aus Eichen angelegt, die man heute immer noch bewundern kann. Kleine verschlungene Pfade laden zu einem fröhlichen Spaziergang ein. 1984 wurde die Steinpyramide durch eine Granittafel erweitert, die Sinn und Zweck des Monuments aufzeigt.

 

1879 wurde das Land, das den Upstalsboom mit der Strasse verbannt erworben und mit einer Buchenallee bepflanzt. Sie dient als Wegweiser zur Pyramide.

 

 

Quellen
- Hajo van Lengen (Hrsg.)(2003): Die Friesische Freiheit des Mittelalters – Leben und Legende, Verlag Ostfriesische Landschaft: Aurich. 
- https://de.wikipedia.org/wiki/Upstalsboom (eingesehen am 6.6.17) 
- http://kulturportalnordwest.de/index.php/kulturelleserbeostfriesland/614-ostfrkulturlandschaft/2761-der-upstalsboom-sichtbares-zeichen-der-friesischen-freiheit-2 (eingesehen am 6.6.17)

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit ImRegenTanzen.

Kommentare

Eine Antwort zu „Der Upstalsboom“

  1. […] Woche tauchten wir in die Geschichte rund um den Upstalsboom ein. Heute möchte euch PlattdüütskBlog einen Geheimtipp in Aurich […]

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