„Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus.
Da bleibe wer Lust hat, mit Sorgen zu Haus.
Wie die Wolken dort wandern am himmlischen Zelt,
so steht auch mir der Sinn in die Weite, weite Welt.“

(Emanuel Geibel)

Emanuel Geibel schuf 1841 das Frühlingsgedicht „Der Mai ist gekommen“, das 1842 von Justus Wilhelm Lyra nach einer alten Volksweise vertont wurde. Kurz nach seiner Veröffentlichung 1843, wurde es als Frühlings- und Wanderlied schnell populär. In der heutigen Zeit wird es in Ostfriesland traditionell gesungen, wenn der Maibaum am 30. April errichtet wird.

    

Wie das Osterfeuer ist das Schmücken und Aufrichten des Maibaums eine Sache, die in der Gemeinschaft passiert und die Anlass dazu gibt, sich zu versammeln und zu feiern. Mit dem Maibaum wird der Mai und somit der Frühling begrüsst. Er steht für die Fruchtbarkeit und das Erwachen der Natur. Der Maibaum besteht aus einem jungen Baum, der an einen großen Stamm gebunden wird. Daran kommt auch eine „Krone“. Diese Konstruktion wird, meistens durch die Frauen des Dorfes, geschmückt. Bevor der Maibaum durch die Männer aufgestellt wird, wird er in einer Prozession durch das Dorf getragen oder gefahren.

Nach dem Aufrichten wird gefeiert und der Maibaum wird bewacht, denn dieser kann durch das Andeuten von 3 Spatenstichen gestohlen werden und muss später mit Hilfe eines Kasten Bieres bei seinen Dieben wieder ausgelöst werden. Deshalb wird der Maibaum in der Nacht bewacht, indem immer jemand eine Hand an dessen Stamm behält.

Ich hatte dieses Jahr die Gelegenheit beim Errichten des Maibaums in Marienhafe dabei zu sein. Das Wetter war toll und die Sonne erlaubte Bilder, vor einem blauen Himmel ohne eine einzige Wolke zu machen! Wo und wie habt ihr den 30. April verbracht? Konntet ihr auch dabei helfen einen Maibaum zu errichten oder gibt es in eurer Region andere Traditionen, um den Mai zu begrüssen?