„Drei Mal ist Ostfriesenrecht“

„För de Ostfreese, of Mann of Froo, dree Koppkes Tee de hören daarto.“

In vielen, auch jüngeren Mündern ist das: “dreimal ist Ostfriesenrecht“ wohl bekannt.

Doch warum dieser Spruch?

Seinen Ursprung hat dieser Satz bei dem, in dem Ostfriesen Weltmeister sind. Beim Tee trinken. In Ostfriesland kann man sich sicher sein, dreimal wird beim Tee trinken nachgegossen. Und darauf kann man sich in Ostfriesland nicht nur verlassen, sondern auch bestehen. In Ostfriesland ist neben dem Tee trinken auch die Gastfreundlichkeit heilig und so wird beim traditionellen Tee trinken auch traditionell dreimal nachgeschenkt. Auch das in Norden stämmige Teemuseum zeigt, dass das Tee trinken für Ostfriesen zum wichtigsten Kulturgut gehört.

Wie sieht das traditionelle Tee trinken eigentlich aus?

Nach dem Wasserkochen, erfolgt das Aufgießen des Tees in der Kanne, der auf einem Stövchen steht.Danach wird in eine kleine dünne Keramiktasse ein Kluntje gelegt. Nach dem der Tee, in Ostfriesland natürlich Ostfriesentee, ausreichend gezogen hat, wird dieser zunächst in die Tasse des Gastgebers eingegossen. Das hier nicht der Gast sondern der Gastgeber zuerst bekommt, liegt daran, dass der Gastgeber so prüft, ob der Tee ausreichend gezogen hat. Im Anschluss wird der Tee in die Tassen der Gäste gegossen. Natürlich kommt in den Ostfriesentee auch Sahne, diese wird mit einer leichten Kreisbewegung bis zum Rand der Tasse eingelassen. Es bildet sich hierdurch die Teeblume, die sich langsam in der Tasse entfaltet. Dies wird mindestens dreimal wiederholt. Zum Tee wird meist Gebäck gereicht.

Das Tee trinken ist etwas geselliges was auch nach der Arbeit Ruhe einkehren lässt. Hierdurch erklärt sich auch der noch in jüngeren Mündern bekannte: “Abwarten und Tee trinken”. Anders gesagt: Ruhe einkehren lassen und abwarten. Dabei ist es in Ostfriesland unterschiedlich wie oft Tee getrunken wird. In der Regel drei, aber auch vier und teilweise auch fünf Mal am Tag.

– Alwin Janssen –

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